Die hier abgebildete Violine aus dem Jahr 1772 (Etikett: Joannes Georgius Thir fecit Viennae Anno 1772) ist ein wunderschönes Beispiel seiner Arbeit aus der Zeit. Das Modell und die hoch angelegte Wölbung sind im Wiener Stil der Zeit gearbeitet und orientieren sich nach Steiner Vorlagen. Die Decke ist aus zweiteiliger feinjahriger Fichte. Der geteilte Boden, die Zargen sind aus schöngeflammten Ahorn, die Schnecke ist aus ähnlichem, leichter geflammtem Material. Der rötlichbraune Lack ist auf allen Teilen reichlich erhalten und zeugt von sehr gutem Erhaltungszustand und Qualität.Die Schnecke, die Einlagen, die Randarbeit, der schnitt der f-Löcher und die Hohlkehle sind sauber und weich abgerundet und präsentieren sich in voller Schönheit.
Violine gebaut in Wien 1772
Bekannte Geigenmacher und Werkstätten der Wiener Schule (zweite Hälfte des 18. und Anfang des 19.J.h.): Anton, Johan Georg und Mathias Thir (Thier), Franz Geißenhof, Sebastian Dalinger, Christian Fr. und Ignatz Bartl (Partl), Andreas und Johann Carl Leeb, fam. Leidolff, Michael Ignatius Stadlmann, Martin und Bernhard Stoß, u.a.